Ailurophobie

Kätzchen spielt mit einer Blume

Wer panische Angststörungen bei dem Kontakt mit Katzen bekommt, hat bei der Recherche sicherlich schon einmal vom Begriff Ailurophobie gehört. Aber was ist Ailurophobie genau und welcher Ursache entspringt diese Art der Phobie?

Erfahre in diesem Beitrag, was die Symptome der Ailurophobie sind, und welche Therapiemöglichkeiten man auch mit Selbsthilfe gegen diese Phobie anwenden kann.

Was ist Ailurophobie?

Die Ailurophobie ist eine Angststörung, die sich vom griechischen Begriff Ailuros für Katze ableitet. Gemeint ist also die Phobie vor Katzen, die als Katzenphobie unter den spezifischen Phobien eingeordnet wird.

Wer unter einer Ailurophobie leidet, hat entweder Angst vor der Anwesenheit aller Katzen oder nur vor spezifischen Merkmalen von Fellfarbe, Rasse oder anderen optischen Besonderheiten oder spezifischen Verhaltensweisen.

Unter einer Katzenphobie versteht man nicht die pure Abneigung gegen Katzen, sondern schwere Angstsymptome, die es Betroffenen schwer machen, sich bei Katzenbesitzern aufzuhalten oder in der Nähe der Vierbeiner zu sein.

Was sollte man über Ailurophobie außerdem wissen?

Weltweit haben etwa 15 Millionen Menschen diese Katzenphobie, was bedeutet, dass sie relativ weit verbreitet ist. Auch in der Weltgeschichte sollen wichtige Akteure unter dieser Phobie gelitten haben. Darunter fallen beispielsweise Julius Cäsar, Napoleon, Mussolini und Dschingis Khan.

Auch wenn die Katzenphobie für viele Menschen als unbegründet gelten könnte, gibt es viele Menschen, die tatsächlich unter diesem Phänomen leiden und rationale Gründe für die Angst vor Katzen zu haben scheinen oder diese für sich selbst suchen.

Ursachen der Ailurophobie

Die Ursachen der Ailurophobie scheinen noch immer nicht ganz geklärt zu sein. Neben Theorien, wie dem Aberglauben oder aber Triebstörungen, gelten traumatische Erlebnisse als bekanntester Erklärungsansatz für die Katzenphobie.

Erlebnisse in der Kindheit sind dabei meist ausschlaggebend für die Entwicklung dieser Angststörung. Oftmals reagieren Katzen gerade bei falschem Umgang unberechenbar und werden bei ungewohnten Berührungen aggressiv. Diese Verhaltensweisen prägen sich gerade im jungen Alter sehr stark bei Menschen ein, sodass sie langfristig irrationale Ängste entwickeln.

Auch durch die Erziehung oder das Vorleben von Ängsten, kann es bei Kindern zu einer Ailurophobie kommen. Haben enge Bezugspersonen beispielsweise Angst vor den Vierbeinern, wird dieses Verhalten womöglich nachgeahmt.

Die Katzenphobie tritt meist bei Männern auf. Deshalb nehmen Wissenschaftler, wie Desmond Morris, Bezug auf die weibliche Konnotation der Katze. Hierbei könne die Ursache laut Forschungen ein unterdrückter Sexualtrieb oder die Angst vor dem weiblichen Geschlecht sein. Diese Theorie ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht.

Symptome bei Ailurophobie

Mädchen sitzt mit Händen vor dem Gesicht am Boden

Die Verhaltensweisen eines Betroffenen fallen je nach Ausprägung und Nähe zur Katze unterschiedlich aus. Bei manchen Menschen kommt es nur zu einem starken Unwohlsein und leichtem Schwitzen.

Anderen wird übel, sie bekommen Magenkrämpfe und fangen an zu Zittern. Auch Schwindelgefühle und Herzrasen sind keine seltenen Symptome einer Ailurophobie. In besonders heftigen Fällen kann es sogar zur Ohnmacht oder starken Panikattacken kommen.

Besonders unangenehm wird es für Betroffene dann, wenn sie versuchen ihre Angst auch noch zu verstecken, um nicht aufzufallen oder die Mitmenschen nicht zu verletzen. In diesen Fällen kommen nicht nur die Symptome der Ailurophobie an sich, sondern auch die Angst, entdeckt zu werden, hinzu.

Therapiemöglichkeiten

Wie bei allen Phobien, ist es auch bei der Katzenphobie wichtig, sich zunächst Bekannten oder Freunden – besser aber professionellen Ärzten und Therapeuten – anzuvertrauen. Diese kennen sich besonders gut mit den Behandlungsmöglichkeiten aus und verstehen es, die Angststörung ernst zu nehmen und doch rational zu betrachten.

In den meisten Fällen wird in der Therapie zunächst nach der Ursache und dem Triggerpunkt der Angststörung gesucht. Diese geben oftmals Aufschluss über Verhaltensweisen und können in der Therapie sehr zu Angstbewältigung beitragen.

Je nach Stärke der Ailurophobie wird dann meist mit der Desensibilisierung begonnen. Diese wird mit Hilfe einer Konfrontationstherapie durchgeführt, bei welcher der Betroffene sich langsam und Stück für Stück näher an die Katze herantraut.

Bei besonders ausgeprägten Fällen wird zunächst nur mit Gedankenarbeit eine Situation erzeugt, in welcher sich der Phobiker mit der Katze auseinandersetzen muss. Im nächsten Schritt werden dann Bilder und Fotos angeschaut, usw..

Bis der Betroffene die Phobie vollkommen abgelegt hat, können Wochen und Monate vergehen. In diesen wird kleinschrittig daraufhin gearbeitet, dass sich die Person im Dasein von Katzen vollkommen entspannen kann und diese womöglich selbst anfasst und versorgt.

Selbsthilfe bei Ailurophobie

Wer sich nicht an einen Therapeuten wenden will, weil die Ailurophobie bspw. nur sehr schwach ausgeprägt ist oder der Gang zur professionellen Hilfe zu viel Überwindung kostet, sollte sich zunächst einiger Warnungen bewusst werden.

Gerade, wenn man sich Hilfe von Laien sucht, die eine Konfrontationstherapie mit einem durchführen wollen, sollten diese sehr sensibel auf die Zeichen des Phobikers reagieren. Ein zu forsches und schnelles Heranführen an den Trigger-Punkt kann im Zweifelsfall genau das Gegenteil bewirken und die Angst noch größer werden lassen.

Um Erfolge zu erzielen, sollte der Betroffene selbst bereit sein, die Phobie loszuwerden und sich selbst immer wieder bewusst machen, dass es sich hierbei um eine irrationale Angst handelt, die sich in einem ansonsten vollkommen gesunden Körper abspielt.

Auch Geduld und die Bereitschaft für Misserfolge sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. Dabei sollte es vor allem darum gehen, den Betroffenen nicht zu überfordern und ihn sehr langsam an die angsteinflößende Situation heranzuführen.

Auch wenn eine Selbsttherapie möglich ist, wird gerade in besonders schweren Fällen dazu geraten, sich professionelle Hilfe von einem Arzt oder Therapeuten zu holen. Dieser wird die erfolgversprechendsten Therapiemöglichkeiten aufführen und diese am besten anwenden können.