Was ist Agoraphobie

Du willst wissen „Was ist Agoraphobie genau?“ Was versteht man unter dieser panischen Störung, die so belastend sein kann? Und welche Ursachen stecken dahinter? Bei uns gibt es die Antworten auf all Deine Fragen!

Was ist Agoraphobie genau?

Das Wort „agora“ stammt aus dem Griechischen. Und bedeutet „Marktplatz“. Mit der Agoraphobie ist also die Angst vor offenen Plätzen im weitesten Sinne gemeint. Doch gilt dies natürlich nicht nur für den Marktplatz selbst, sondern auch für zahlreiche weitere Situationen, die sich in der Regel in der Öffentlichkeit abspielen.

Doch was sind typische Situationen in diesem Zusammenhang? Sie haben in der Regel etwas mit öffentlichen Plätzen sowie größeren Menschenansammlungen zu tun. Also:

  • Kino

  • Kaufhäuser

  • öffentliche Verkehrsmittel

  • Restaurants

  • Auto- oder Zugfahrten

  • Brücken

  • Tunnels

  • Aufzüge

Im extremen Fall wird die Furcht vor einer erneuten panischen Störung in diesen Situationen so groß, dass der Betreffende gar nicht mehr das Haus verlässt. Hierzulande geht dies schätzungsweise ca. 1,5 Millionen Personen so – Frauen sind hiervon übrigens doppelt so häufig betroffen. In der Regel tritt die Agoraphobie zum ersten Mal zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr auf.

Wie ist der typische Agoraphobie Verlauf?

„Den“ typischen Ablauf gibt es so nicht. Häufig ist zu beobachten, dass zunächst eine panische Störung auftritt – an einem der oben beschriebenen Orte. Als Folge davon wird die Angst vor einer neuerlichen Attacke so groß, dass sich der Betreffende nicht mehr erneut in diese Situation hinein begibt. Die Angst vor der Angst, die sogenannte Erwartungsangst, wird also so groß, dass das Leben zunehmend davon beeinträchtigt wird.

  • Nicht selten kommt es in diesem Zusammenhang zu einem Missbrauch von Alkohol oder Medikamenten.

  • Auch eine Agoraphobie in Verbindung mit Depressionen oder anderen Angsterkrankungen ist leider häufig zu beobachten.

Was sind die Agoraphobie Ursachen?

Dies ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Und es kommt immer auf die jeweils vorliegenden Umstände drauf an. Dennoch lässt sich festhalten, dass auch die genetischen Anlagen eine Rolle spielen. Ein erhöhtes Risiko, an einer Agoraphobie zu erkranken, kann als vererbt werden.

  • Darüber hinaus spielen gewisse Denkstile, Verhaltensweisen und Annahmen eine Rolle.

  • Zudem ist die eigene Unsicherheit häufig stark ausgeprägt.

  • Auch körperliche Empfindungen werden sehr intensiv und kritisch wahrgenommen.

Nicht selten bildet ein einschneidendes Erlebnis den Auslöser für diese phobische Störung. Dies kann beispielsweise der Tod eines nahestehenden Menschen sein. Auch eine Trennung oder der Verlust des Arbeitsplatzes sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

  • Großer Stress, der über einen längeren Zeitraum hinweg andauert, kann die Agoraphobie ebenfalls hervorrufen.

  • Das gilt auch für positiv-anstrengende Erlebnisse wie etwa die Geburt des Kindes oder ein neuer Job.

  • Zudem werden mitunter auch schwerwiegende Ereignisse in der Kindheit wie etwa der Tod,die Krankheit oder die Misshandlung als Faktoren genannt.

Wie sieht eine Agoraphobie Behandlung aus?

Zunächst einmal muss natürlich eine entsprechende Diagnose erfolgen. Dies kann nur durch einen Arzt stattfinden – in diesem Zuge raten wir Dir zu einer gründlichen medizinischen Untersuchung, um andere Erkrankungen (psychisch wie physisch) ausschließen zu können.

Danach werden in der Regel folgende Behandlungen vorgeschlagen:

  • eine kognitive Verhaltenstherapie (eine spezielle Form der Psychotherapie)

  • eine medikamentöse Therapie, bei der vor allem Antidepressiva eingesetzt werden

Letztere sind jedoch eher kritisch zu sehen. Denn diese behandeln lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen! Zumal auch immer die Gefahr von Abhängigkeit besteht.

Besser ist deshalb eine Verhaltenstherapie. Hierbei werden die individuellen, bisherigen Denkmuster hinterfragt und entsprechend „bearbeitet“. Zugleich wirst Du darin unterstützt, Dich AKTIV Deiner Angst zu stellen.