Agoraphobie

Du willst Dich genauer über das Thema Agoraphobie informieren? Vielleicht, weil Du den Verdacht hast, selbst darunter zu leiden? Doch was ist diese Störung genau? Und was solltest Du noch zu diesem Thema wissen? Bei uns erfährst Du alles Wichtige!

Was ist die Agoraphobie?

Der Begriff „agora“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Marktplatz“. Damit ist diese Phobie auch schon recht gut umschrieben, handelt es sich hierbei doch um eine Furcht vor großen Menschenmengen, Aufzügen und eben Plätzen.

  • Sie wird nicht selten mit der Platzangst verwechselt.

  • Doch ist dies irreführend.

  • Denn in der Regel bezeichnet Platzangst die Furcht vor kleinen, engen und abgeschlossenen Räumen.

  • Sie wird daher auch als Klaustrophobie bezeichnet.

  • Agoraphobie
  • Agoraphobie Selbsthilfe

Die Agoraphobie selbst umschreibt die Furcht vor Situationen, die man lediglich mit größerer Anstrengung wieder verlassen könnte. Oder in welchen man allenfalls eingeschränkte Unterstützung erhielte, falls dies nötig werden sollte.

  • Häufig wird in diesem Zusammenhang die Furcht genannt, inmitten einer großen Menschenansammlung zu stehen.

  • Oder die Furcht, in einem Aufzug stecken zu bleiben.

Auch die Angst, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, ist in diesem Zusammenhang sehr häufig zu beobachten. Die Agoraphobie selbst tritt in der Regel erstmals zwischen 20 und 30 Jahren auf. Frauen sind hiervon meist häufiger betroffen.

Was solltest Du über die Agoraphobie noch wissen?

Prinzipiell ist es natürlich nicht krankhaft, über die persönliche Sicherheit nachzudenken. Und es lässt sich gut nachvollziehen, dass man sich inmitten riesiger (unter Umständen noch drängelnder) Menschenmengen nicht wirklich wohl fühlt.

  • Bei einer Agoraphobie wird die Furcht jedoch übertrieben groß.

  • Und ist da, auch wenn objektiv kein Grund vorhanden ist.

Diese Furcht lässt sich nicht begründen. Und so kann es vorkommen, dass ein körperlich vollkommen Gesunder in panische Angst gerät, wenn er sich vorstellt, in einer großen Menschenmasse zu sein oder mit der U-Bahn fahren zu müssen. Begleitet wird dies häufig von der Furcht, in diesen Situationen einen Herzanfall oder Ähnliches zu erleiden.

  • Die Folge davon ist, dass immer häufiger Orte und Gelegenheiten gemieden werden, die eine solche Angst provozieren könnten.

  • Dies greift teilweise tief in den Alltag ein.

  • Und endet im extremen Fall mit einem kompletten sozialen Rückzug.

Die Agoraphobie selbst gehört übrigens zu den häufigsten panischen Störungen – hierzulande sind schätzungsweise ca. 1.5 Millionen Personen hiervon betroffen.

Was sind die Ursachen?

„Die“ typische Ursache gibt es bei dieser panischen Störung nicht. Vielmehr können unterschiedliche Faktoren zu der Entstehung mit beitragen! Zudem ist es nicht selten, dass sie in Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen wie etwa einer weiteren Angststörung, Depression oder auch dem Missbrauch von Alkohol und Medikamenten auftritt.

  • Grundsätzlich können mehrere Faktoren zu der Ausbildung einer Agoraphobie mit beitragen.

  • So spielen beispielsweise genetische Anlagen eine Rolle.

  • Diese können das Risiko, an einer Agoraphobie zu erkranken, erhöhen.

Darüber hinaus spielen weitere Faktoren eine Rolle. Beispielsweise bestimmte Denkstile oder Annahmen sowie Verhaltensweisen – wie etwa das besonders ausgeprägt Beobachten der eigenen körperlichen Signale.

  • Häufig treten Panikattacken auf.

  • Die Angst vor diesen Anfällen wird so groß, dass die Angst vor der Angst stetig zunimmt.

  • Und so beginnt ein Teufelskreis, denn normale Körperempfindungen wie der Herzschlag werden nun besonders intensiv wahrgenommen.

Nicht selten kam es auch vor dem Ausbrechen der Agoraphobie zu einem schweren persönlichen Schicksalsschlag. Beispielsweise verstarb ein nahestehender Mensch, es kam zu einer Trennung oder dem Verlust des Arbeitsplatzes. Aber auch positiv-anstrengende Erlebnisse und Erfahrungen wie etwa ein neuer Job oder die Geburt eines Kindes bilden häufig die Auslöser hierfür.

Das Gleiche gilt für länger andauernde Belastbarkeit wie etwa großer Stress in der Arbeit oder die Pflege eines schwer kranken Angehörigen. Nicht selten spielen auch schwerwiegende Ereignisse in der Kindheit wie etwa Krankheit, Tod oder Alkoholmissbrauch in der Familie eine wesentliche Rolle.