Die Angst vor Fremden ist in unseren heutigen Gesellschaften leider weit verbreitet. Doch was steckt hinter dieser Xenophobie? Worauf bezieht sie sich? Und was lässt sich gegen sie tun? Die Antworten gibt es in diesem Beitrag!
Xenophobie: Was ist die Angst vor Fremden?
Die Angst vor Fremden, auch als Xenophobie bezeichnet (griechisch: „xenos“ der Fremde) wird im Allgemeinen auch mit Fremdenfeindlichkeit übersetzt. Und äußert sich in einem starken Unbehagen sowie einer abweisenden Haltung gegenüber allen Fremden.
Häufig wird in diesem Zusammenhang auch der Begriff Ausländerfeindlichkeit verwendet.
Doch ist diese Bezeichnung ungenau.
Richtet sich doch die Angst vor Fremden nicht nach dem Pass.
Sondern zielt auf andere Merkmale ab.
- Angst vor Gefühlen
So wird ein Nordeuropäer hierzulande wohl keine fremdenfeindlichen Übergriffe befürchten müssen. Ein Deutscher mit dunkler Hautfarbe hingegen sehr wohl – leider.
Die Xenophobie bezieht sich somit auf rein äußerliche Merkmale.
Und lehnt all jene ab, die nicht der („deutschen“) Norm entsprechen.
Ist dies Rassismus? Auch hier muss man abgrenzen. Denn Rassismus beschreibt eine ausgrenzende und stigmatisierende Haltung gegenüber einer anderen Gruppe. Die Angst vor Fremden ist hingegen mehr auf die psychologische Motivation ausgerichtet.
Woher kommt die Angst vor fremden Menschen Phobie?
Häufig ist diese in Gegenden zu beobachten, in der (bisher) eine homogene Mehrheit / Einheit vorherrschend war. In Regionen also, die nicht viel Erfahrung mit anderen Kulturen haben. Oder Orte, die sich mit einem Male einem plötzlichen und anhaltenden Zustrom von Fremden gegenüber sehen.
Hierbei kommt die (ur-menschliche) Angst vor dem Unbekannten mit ins Spiel.
Auch die Angst vor einem Verlust des bisherigen Status Quo ist häufig zu beobachten.
Hinzu kommt die Furcht, zugunsten der Fremden zurückstecken zu müssen. Sich auf Veränderungen einzulassen – die für einen selbst negativer Natur sein könnten. Doch wird hier häufig reflexartig reagiert. Und zu Rechtfertigungen gegriffen, die den Schutz der eigenen, „abendländischen“ Kultur mit ins Spiel bringen.
Zugleich erfolgt hier eine Gruppendefinition auf Kosten der Anderen.
Denn man selbst weist sich einer bestimmten Gruppe zu, indem andere, „Fremde“ ausgegrenzt werden.
Und dabei werden Eigenschaften erfunden, die eine solche Abgrenzung rechtfertigen.
Die Angst vor Fremden ist also nicht normal! Sondern wurde von den Menschen selbst erfunden beziehungsweise mit entwickelt.
Was solltest Du über die Angst vor fremden Menschen noch wissen?
Im vorigen Abschnitt haben wir über die Angst vor Fremden als gesellschaftliches Phänomen gesprochen. Doch kann die Xenophobie auch persönliche Züge aufweisen!
Die Ursachen für diese Furcht sind unterschiedlicher Natur.
Etwa, wenn man aufgrund verschiedener persönlicher Probleme (wie etwa Arbeitslosigkeit) die Schuld bei anderen sucht.
„Der Fremde“ dient hierbei als willkommener Sündenbock.
Es handelt sich hierbei um eine Wahrnehmungsstörung, die mitnichten den eigentlichen Tatsachen entspricht. Mit rationaler Argumentation kommt man aber in der Hinsicht selten weiter. Denn die Betroffenen wollen dies nicht hören – im Gegenteil, sämtliche Einwände werden in der Regel erst einmal abgebügelt.
Wie gefährlich ist die Angst vor Fremden?
Sie kann sehr gefährlich werden – wenn sie von diversen (großen) Gruppen praktiziert wird. Zumal diese Phobie häufig gewalttätig enden kann – die Berichte davon sind leider immer wieder in den Zeitungen zu lesen.
Umso wichtiger wäre es, hier frühzeitig gegen zu steuern.
Dabei kommen Eltern und Lehrern wichtige Funktionen zu.
So hat der Erziehungsstil beispielsweise einen sehr großen Einfluss auf die späteren Einstellungen des Nachwuchs! Bekommt das Kind nämlich von klein auf fremdenfeindliche Parolen mit, wird es später mit Wahrscheinlichkeit Vorbehalte gegen Fremde hegen – mindestens. Gegen die Xenophobie und Schüchternheit kann und sollte man etwas tun. Hierbei gibt es verschiedene Ansätze mit denen man beginnen kann. Wie dort erklärt sollte der erste Schritt sein, die Hintergründe herauszufinden und diese am Schopf zu packen.
Umso wichtiger sind Beispiele, wie sehr „Fremde“ die eigene Kultur bereichern, die Gesellschaft bunter machen können. Wie sie wichtige und notwendige Impulse geben. Und wie fruchtbar (frühe) Begegnungen mit Anderen sein können, die eben nicht dem eigenen Kulturkreis angehören.