Du willst Dich genauer über die Angst vor langen Wörtern informieren? Was steckt hinter dieser Angst? Und wie äußert sie sich? Alle wichtigen Informationen gibt es in diesem Beitrag!
Was ist die Angst vor langen Wörtern?
Der korrekte Term als Fachbegriff lautet Hippopotomonstrosesquippedaliophobie – ein wahres Wortungetüm mit satten 36 Buchstaben. Dieser Begriff lässt sich aus dem Englischen herleiten, wo es wiederum eine Zusammenstellung von mehreren Wörtern („hippopotamus“: Nilpferd, dem lateinischen Wort Monstrum sowie dem englischen Begriff sesquipedalian: „eine Person, die ein langes Wort verwendet“ sowie dem griechischen Wort „phobus“: Angst, Furcht) ist.
Es ist also ein Kunstwort, welches die eigene Bedeutung auf ironische Art und Weise reflektieren soll.
Erste Referenzen finden sich Ende der 1970er in dem englischen Wörterbuch „Mrs. Byrne’s dictionary of unusual, obscure, and preposterous words“.
Auch der Terminus Sesquipedalophobie wird übrigens häufig verwendet, um die Angst vor langen Wörtern zu beschreiben. Diese Furcht wird von Seiten der Wissenschaft aus als „unsinnig“ bezeichnet – aufgrund der Tatsache, dass es keinen realen Bezug gibt. Denn von langen Wörtern geht nun mal keine Gefahr aus.
- Daher schämen sich die meisten Betroffenen.
- Und trauen sich kaum, Anderen von dieser Furcht zu erzählen.
- Doch ist diese Furcht nun ernst zu nehmen?
- Dies kommt auf den Zusammenhang an.
- Und auf die verwendeten Begriffe.
Lustige Phobien – oder doch mehr?
Gerade bei der solchen Phobien ist es stets spannend, nach der Geschichte und der Verbreitung zu schauen. Auch hier spielt das Netz mal wieder eine wesentliche Rolle. Und hat erheblich dazu beigetragen, diese Angst einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Erwähnenswert ist auch die eigentlich falsche Schreibweise dieses Begriffs.
Das spricht dafür, dass dieses Wort über einen längeren Zeitraum hinweg einfach kopiert wurde.
Und sich auf diese Weise verbreiten konnte.
Bis immer mehr Leute im virtuellen Raum davon Wind bekamen – ein wahrer Domino-Effekt sozusagen.
Gibt es eine Angst vor langen Wörtern?
Die Frage ist nun: Existiert diese Angst tatsächlich? Oder hat sich da nur jemand einen medizinischen Scherz mit uns erlaubt?
Dass diese Angst tatsächlich existiert, ist belegt.
Doch handelt es sich dabei eher um den Umstand, dass Personen, die unter einer solchen Angst leiden, sich fürchten, die langen Wörter auszusprechen.
Häufig geht dies mit einer generellen Angst einher, vor Anderen sich zu äußern beziehungsweise laut zu reden. Denn da ist immer die Befürchtung, ins Stammeln oder Stottern zu geraten. Oder einen Fehler bei der korrekten Aussprache des Wortes zu machen. Es ist also durchaus ein ernster Hintergrund!
Was lässt sich gegen die Angst vor langen Wörtern tun?
Die Chancen, von dieser spezifischen Phobie geheilt zu werden, stehen erfahrungsgemäß sehr gut. Häufig wird hierzu eine Therapie unternommen, genauer gesagt eine Verhaltens- oder eine Konfrontationstherapie. Bei dieser gehen die Betreffenden Schritt für Schritt in die gefürchtete Situation hinein – in diesem Fall wäre der letzte Schritt also eine Rede vor einer größeren Ansammlung von Menschen (eine Rede, die natürlich einige längere Wörter mit beinhaltet).
Auf diese Weise ist es möglich, sich nach und nach an die eigene Angst heran zu tasten.
Und diese letzten Endes zu besiegen.
Vor allem aus Angst, weltfremd oder absonderlich zu erscheinen. Und doch kann diese Phobie ernste Auswirkungen haben. Denn je mehr Macht sie gewinnt, umso häufiger werden Denken, Schreiben, Sprechen und Lesen dieser Wortmonster vermieden.
Allerdings gibt es keine genaue Definition der Wortlänge, ab wann „zu lang“ zu lang ist.Ist von der Hippopotomonstrosesquippedaliophobie die Redem kann man sich nahezu sicher sein, dass es sich um einen medizinischen Witz handelt. Und die Angst nicht ernst genommen wird. Triffst Du hingegen auf den Begriff Sesquipedalophobie, bist Du auf eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit diesem Thema getroffen.