Agoraphobie ist ein Wort, das einem nicht so häufig im Alltag unter die Ohren kommt. Doch generell leidet jeder Mensch irgendwann im Leben einmal unter Angst, die in ihrer Struktur auch ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist, da sie ein Schutz vor vielfältigen Gefahren darstellt.
Mögliche Gründe für Angst
Menschen haben häufig Angst, zum Beispiel unheilbar krank zu sein oder vielleicht im hohen Alter ein Pflegefall zu werden. Abhängigkeit, Schutzlosigkeit und Unkontrollierbarkeit sind dabei Assoziationen, die Menschen oft haben.
Auch wirtschaftliche Not oder der Verlust des Arbeitsplatzes löst Ängste aus. Darüber hinaus können Ängste vor dem Alleinsein oder bei Verlust eines geliebten Menschen auftreten. Auch Furcht vor Krieg, Katastrophen und aussichtslosen Situationen sind ein Indikator für Angst und zeigen einmal mehr, dass tatsächlich existierende Gefahren immer real und damit auch ein Teil unserer Gedankenwelt sind.
Es ist daher auch verständlich, dass Angst als Zustand zum Mensch ein dazugehört. Problematisch wird es dann, wenn man unter Angst so leidet, dass man sich aus diesem Grund in Behandlung begeben muss. Dann liegt eine Angsterkrankung vor, die in dem Wort Agoraphobie ihren Niederschlag findet.
Oft ist es so, dass momentanen Lebensumstände das Ausmaß dieser Angst nicht erklären können, sondern die Erkrankung wie aus dem heiteren Himmel entsteht und auch die Fähigkeit, diese zu beherrschen nachlässt. Genau in solch einer Situation können Menschen geraten, ohne sich vorher dessen bewusst zu sein und im Alltag darunter leiden.
Es ist daher umso wichtiger, dass man sich mit diesem Thema einmal genauer auseinandersetzt und versteht, wie Angst entstehen kann, welche Ursachen dafür möglich sind und was man dagegen im besten Fall tun sollte.
Welche Arten gibt es?
Man unterscheidet bei Angsterkrankungen hauptsächlich drei verschiedene Auffälligkeiten. Zum einen die Panikstörung, die generalisierte Angststörung und auch die sogenannte soziale Phobie. Bei einer Angststörung können auch mehrere dieser Strömungen auftreten wobei jede in unterschiedlicher Intensität auch von Mensch zu Mensch abhängig ist.
Die Panikstörung ist eine Störung, die unmittelbar in ihren Symptomen sichtbar ist und für viele Betroffene in Form von Angstattacken auftritt. Aus heiterem Himmel kann diese in engen Räumen oder auch bei Menschenmassen sowie bestimmten Situationen die mit traumatischen Erlebnissen assoziiert werden, auftreten.
Die generalisierte Angststörung zeichnet sich dadurch aus, dass häufige Sorgen in Form von immer wiederkehrenden Gedanken den Alltag belasten und man sehr oft Angst um Lebenspartner oder auch die eigenen Kinder hat.
Die soziale Phobie ist eine Angsterkrankung, die darin begründet liegt, dass betroffene unbegründete Furcht davor haben, von anderen Menschen negativ beurteilt zu werden oder auch aufgrund mangelnder Anerkennung in starke Selbstzweifel geraten. Dies kann dadurch auch zu Isolation und anderen Nachteilen führen.
Die verschiedenen Richtungen solch eine Angsterkrankung führen meist dazu, dass Betroffene sich vor bestimmten Situationen fürchten und diese immer versuchen zu vermeiden. Aus diesem Grund kann der Alltag auch sehr beeinträchtigt werden, so dass sich diese Menschen in vielen Bereichen stark einschränken und ihr Leben aufgrund der Angst nicht völlig sicher und erfüllt leben können.
Natürlich ist es nicht ungewöhnlich, dass man im Laufe seines Lebens Sorgen hat oder auch bestimmte Angstzustände durchlebt. Erst wenn eine merkliche Beeinträchtigung des Alltages und sozialen Umfeldes dadurch stattfindet, kann man von einer Angststörung sprechen.
Wann ist Angst krankhaft?
Man muss sollte wissen, dass die Übergänge zwischen den alltäglichen Befürchtungen sowie Sorgen und den krankhaften Ängsten immer fließend sind. Es kann daher sein, dass man eine längere Phase durchlebt, wo man Angst hat oder eine Panikattacke einmal auftreten kann, wenn eine ungewohnte Situation oder bestimmte Umstände eintreten. Das ist erst mal nichts Beunruhigendes sondern eine natürliche Reaktion im Leben eines Menschen.
Dennoch kann man Indikatoren für sich finden, die einen vielleicht helfen, ab wann die eigene Angst normal und ab wann sie krankhaft wird. In diesem Zuge sollte man sich auch professionell behandeln lassen und im Falle, dass man sich folgende Fragen mit „Ja“ beantworten kann auch ein Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen. Krankhafte Angst tritt auf, wenn:
- man mindestens 50 % des Tages über die eigenen Ängste nachdenken muss
- man es nicht mehr schafft, die Angst aus eigener Kraft zu überwinden
- wenn man das eigene Leben aufgrund der Ängste völlig umstellt und dadurch gezwungen ist, auf Dinge zu verzichten, die man sonst gerne machen würde
- die eigenen Ängste dazu führen, dass man Depressionen hat und niedergeschlagen ist
- wenn die Ängste Selbstmordgedanken entstehen lassen
- wenn die ständige Angst dazu führt, dass man zu viel Alkohol, Beruhigungstabletten oder andere Drogen konsumiert.
- wenn die Ängste soziale Beziehungen wie Partnerschaften belasten
- wenn die Ängste für Schwierigkeiten im Berufsleben und Alltag sorgen
- Agoraphobie Symptome
- Agoraphobie Therapie
Je nach Intensität dieser möglichen Beeinträchtigungen sollte man versuchen, sich der Angst zu stellen und vor allem erst einmal darüber zu reden. Am besten ist es, dies durch professionelle Hilfe in einem Gespräch für sich zu verarbeiten und dann weitere notwendige Schritte zu gehen.
Agoraphobie Symptome
Panikattacken sind beim Auftreten ein klares Zeichen dafür, dass eine Angststörung vorliegt. Vor allem, wenn dies das erste Mal passiert, können Patienten oder Betroffene meist nicht einschätzen, dass es sich dabei auch um eine reale Panikattacke handelt.
Viele verwechseln dies mit einem Zustand, der lebensbedrohlich ist und rufen dann zum Beispiel einen Krankenwagen, um später festzustellen, dass nach mehreren Untersuchungen keine Anzeichen für eine körperliche Beeinträchtigung durch den Arzt festgestellt wird. Die Symptome einer Panikattacke können folgende sein:
- Starkes Herzklopfen und beschleunigter Herzschlag
- Starkes Schwitzen
- Zittern oder Beben
- Kurzatmigkeit und Atemnot
- Erstickungsgefühle
- Schmerzen oder Beklemmungsgefühl in der Brust
- Magendarmbeschwerden oder Übelkeit
das Gefühl der Ohnmacht sowie Schwindel und Unsicherheit - Derealisation oder das Gefühl von Losgelöstsein
- Angst vor Kontrolle oder Verrücktheit
- Todesangst
- Grippegefühle und Taubheit
- Kälteschauer oder Hitzewallungen
Wenn mindestens vier dieser Symptome auftreten, so spricht man allgemein von einer Panikattacke. Einige dieser Symptome können natürlich auch gleichzeitig auftreten zum Beispiel kann der Puls rasen, der Herzschlag ansteigen und man spürt ein Druckgefühl sowie stechende Schmerzen.
Diese können auch in die Arme ausstrahlen. Kann man diese Symptome nicht einordnen, so sollte man, um sicher zu gehen, auch einen Arzt anrufen. Es gibt genug Notaufnahmen, die entsprechend handeln und im Falle einer Panikattacke nach mehreren Untersuchungen auch schlimmeres ausschließen können.