Du willst Dich genauer über das Thema Angst und Angststörung informieren? Und wie sich diese laut ICD 10 klassifizieren lassen? Welche Störungen fallen genau in diese Kategorie? Bei uns erfährst Du alles Wissenswerte zu diesem Thema!
Was sind die wichtigsten ICD 10 Angststörungen?
Eine Bemerkung vorab: Bei diesen Erkrankungen stellen verschiedene Manifestationen der Angst die hauptsächlichen Symptome dar. Diese müssen nicht zwingend auf eine spezifische Umgebungssituation bezogen sein!
So können auch zwanghafte oder depressive Anzeichen vorhanden sein. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass diese weniger oder eindeutig sekundär ausgeprägt sind.
Panikstörung: (F41.0): Hierbei kommt es zu immer wiederkehrenden schweren Angstattacken. Diese beschränken sich nicht auf besondere Umstände oder eine spezifische Situation und treten unvermutet auf. Wie bei ähnlichen Angsterkrankungen auch zählen Symptome wie Brustschmerz, Herzklopfen, Erstickungsgefühle, Entfremdungsgefühle, Schwindel.
Häufig ist auch die Furcht, sich zu blamieren, zu sterben, verrückt zu werden oder vor einem Kontrollverlust. Es kann allerdings auch sein, dass eine depressive Störung vorliegt – in diesem Fall können die Panikattacken eine sekundäre Folge hiervon sein.
Generalisierte Angststörung (F41.1): Diese Angst ist anhaltend und genereller Natur. Sie ist somit nicht auf konkrete Umgebungsbedingungen beschränkt und tritt nicht all in bestimmten Situationen auf. Vielmehr ist sie „frei flottierend“.
Die Symptome sind daher auch variabel, Anzeichen wie Zittern, Muskelspannung, ständige Nervosität, Benommenheit, Schwindel, Herzklopfen, Oberbauchbeschwerden können hierzu gehören. Auch die Befürchtung, dass man selbst oder ein naher Angehöriger bald schwer erkranken oder einen Unfall haben könnte, wird häufig geäußert.
Angst und depressive Störungen, gemischt (F41.2): Hierbei kommt es zu einem gleichzeitigen Auftreten beziehungsweise Bestehen von Depression und Angst – allerdings nur dann, wenn keine von beiden Störungen EINDEUTIG vorherrschend ist!
Und keine eine eigenständige Diagnose für sich genommen rechtfertigen kann. Treten entweder depressive ODER ängstliche Symptome weitaus stärker auf als die jeweils anderen Anzeichen, kann diese Kategorie nicht zur Anwendung kommen.
Andere gemischte Angststörungen (F41.3): Hierbei treten Angstsymptome gemeinsam mit Merkmalen anderer psychischer Störungen auf. Allerdings wiegt kein Symptom für sich allein schwer genug, um eine eindeutige Diagnose einer einzelnen, anderen Störung stellen zu können.
Was ist zu den ICD 10 Phobien zu sagen?
Auch die phobischen Störungen gewinnen – leider – zunehmend an Bedeutung. Hierunter versteht man eine Gruppe an Störungen, bei welchen die Angst überwiegend oder ausschließlich durch Situationen hervorgerufen wird, die eindeutig definierbar sowie an sich ungefährlich sind.
- Um dies nicht mehr erleben zu müssen, setzt der Patient in der Regel auf eine Vermeidungsstrategie.
- Die Befürchtungen können sich dabei auf einzelne Symptome wie etwa Schwächegefühl oder Herzklopfen beziehen.
- Aber auch andere sekundäre Ängste wie Angst vor dem Kontrollverlust oder dem Sterben können auftreten.
Agoraphobie (F40.0): Hier ist die Furcht vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen sowie davor, ein Geschäft zu betreten und das Haus zu verlassen gemeint. Auch die Furcht, alleine im Flugzeug, in Bus oder Bahn zu reisen, fällt in diese Kategorie. Diese Panikstörung ist relativ gut definiert. Und kann in Verbindung mit zwanghaften und depressiven Symptomen sowie einer sozialen Phobie auftreten.
Soziale Phobie (F40.1): Hier herrscht die Furcht vor einer eingehenden und prüfenden Betrachtung durch Dritte vor. Dies wiederum führt zur zunehmenden Vermeidung von sozialen Situationen.
In der Regel leidet der Patient unter geringem Selbstwertgefühl sowie einer großen Furcht vor Kritik. Auch Symptome wie Übelkeit, Drang zum Wasserlassen oder Erröten sowie Händezittern sind in diesem Zusammenhang häufig zu beobachten.
Spezifische isolierte Phobien (F40.2): Diese Phobien sind auf eng umschriebene Gegebenheiten und Situationen wie etwa die Nähe zu bestimmten Tieren, Donner, Dunkelheit, Höhen, Fliegen, geschlossenen Räumen, dem Genuss von bestimmten Speisen oder dem Zahnarztbesuch beschränkt.
Die jeweilige Situation ist in der Regel streng begrenzt. Doch kann auch sie zu panischen Zuständen ähnlich wie bei einer sozialen oder der Agoraphobie führen.
Siehe auch: