Wenn sich der Winter langsam seinen Weg bahnt, kennen viele das Gefühl, das Dunkelheit und Unwetter begünstigen. Die Winterdepression geht um und bringt neben psychischen Begleiterscheinungen wie Unmut, Negativität und Antriebslosigkeit auch einige körperliche Beschwerden mit sich.
Den Winter an sich können wir leider nicht ändern, dich aber darin stärken besser mit deiner Winterdepression umzugehen. Denn anders als angenommen, gibt es Gründe, die das saisonale Unwohlsein begünstigen.
Lass uns also einen kurzen Blick auf die Entstehung einer solchen depressiven Episode werfen, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen.
Winterdepressionen – wie die schlechte Stimmung entsteht
Wach, glücklich und ausgeglichen – genauso würden sich wohl viele im Sommer beschreiben. Denn dann, wenn uns die Sonne ins Gesicht scheint und das Hormon Serotonin unsere Vitalität aufleben lässt, geht es uns gut.
Serotonin ist das Aktivitätshormon in unserem Körper und unerlässlich für die Regulierung verschiedenster Funktionen. Beispielsweise wachen wir morgens durch den vom Körper erhöhten Serotoninspiegel überhaupt erst auf. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die eben beschriebenen Eigenschaften bei einem Mangel nicht mehr aufrechterhalten werden können.
Wir fühlen uns zunehmend schlapp, antriebslos, neigen dazu soziale Kontakte schleifen zu lassen und igeln uns wortwörtlich ein. Ein durchaus sinnvolles Verhalten – noch vor der Evolution.
Die Evolution ist an der Entstehung einer Winterdepression beteiligt
Damals hielten Menschen einen ähnlichen Winterschlaf wie wir es heute von Tieren kennen. Und um dies zu gewährleisten, musste sich der Körper in eine Art Ruhemodus versetzen.
Das Müdigkeitshormon Melatonin wurde ausgeschüttet und fuhr damit sämtliche Stoffwechselfunktionen im Körper herunter. Ein denkbar ungünstiges Verhalten in der heutigen Zivilisation. Der Mensch hat einen Weg gefunden auch im Winter weiterhin aktiv zu leben und sich mit anderen Mitteln vor drohender Kälte zu schützen.
Evolutionär bedingt bleibt aber die Tendenz eines sinkenden Serotoninspiegels und eines steigenden Melatoninspiegels erhalten. Hinzu kommt der tatsächliche Mangel an Sonnenlicht, denn dieses fördert maßgeblich die Produktion des Glücklich-Hormons.
Wir halten also fest: Saisonale Depressionen im Winter haben keine rein psychische Ursache, sondern können evolutionär bedingt und durch fehlendes Sonnenlicht begünstigt werden. Was aber machen wir, um gegen die negativen Emotionen anzukommen?
Was hilft gegen Winterdepression – 4 Tipps für mehr Wohlbefinden
Nachdem wir erfahren haben, was deine Winterdepression begünstigt, wollen wir uns nun ein paar ganz praktische Tipps ansehen, damit es dir endlich wieder besser geht.
Die innere Einstellung ist der erste Schritt
Natürlich wünscht man sich in erster Linie eine schnelle Verbesserung der eigenen Gefühlslage. Und damit beginnt der Teufelskreis. Schlechte Gedanken häufen sich, man wird zunehmend ungehaltener, auch sich selbst gegenüber, was wiederum zu einem noch schlechteren Wohlbefinden führt.
Die erste Besserung verspricht Akzeptanz. Versuche deine schlechten Gefühle zu akzeptieren und dich dafür nicht zu verurteilen. Du wirst merken, dass es dir dadurch leichter fallen wird, die Gefühle auszuhalten.
Eine Tageslichtlampe unterstützt
Um den Mangel an Sonnenlicht auszugleichen, kann eine Tageslichtlampe helfen. Diese simuliert die Strahlung der Sonne durch Helligkeit und regt so die körpereigene Serotoninproduktion an.
Zeit im Freien und in der Natur hilft
Nach wie vor solltest du versuchen, dich viel draußen aufzuhalten. Auch durch dichte Wolken erreicht die Sonne noch unbemerkt die Hautoberfläche. Außerdem kann eine ausreichende Sättigung mit Sauerstoff dabei helfen, dass der Körper wieder mehr Energie produziert, wodurch du dich psychisch besser fühlen wirst.
Nahrungsergänzungsmittel können begleiten
Neben dem Hormon Serotonin sind auch die Vitamine B12 und D3 dafür verantwortlich, dass wir uns körperlich fit und wach fühlen. Auch die Produktion dieser Vitamine wird maßgeblich von der Sonne beeinflusst und wir können diese nur sehr schlecht über die Nahrung aufnehmen.
Also können Nahrungsergänzungsmittel dich zusätzlich unterstützen, damit du dich schnell besser fühlst. Wir empfehlen dir jedoch vorab, einen Bluttest bei einem Arzt durchführen zu lassen, um eventuelle Mängel zu entdecken.
Du siehst, Winterdepressionen entstehen nicht nur durch schlechte Stimmungen, sondern werden auch durch physiologische Faktoren beeinflusst. Versuche auch bei schlechtem Wetter aktiv zu bleiben und du wirst sehen, dass es dir leichter fallen wird.